Fujis genialer Mix

Neuste Technik im wunderbaren Retro-Look – die X100S und X20 sind ideal für Fotoliebhaber

Von Simone Luchetta

Fujifilms X-Serie – das ist Retro-Design, gepaart mit neuster Technik. Das gilt auch für die neue X100S, welche die Herzen von Fotoliebhabern Samba tanzen lässt – weil sie wertvoll verarbeitet ist, bestechend gut aussieht, und weil man wie einst Belichtungskorrektur, Blende und Zeit manuell über Drehräder einstellen kann, wenn man will. Das geht äusserst fix. Neu lässt sich im Sucher ein Schnittbild (bekannt von analogen Kameras) einblenden, das beim manuellen Fokussieren – über einen Ring am Objektiv – hilft: Man dreht so lange, bis die Kanten im Bild eine Linie ergeben.

Das 35-mm-Objektiv (Kleinbild) ist fest im Gehäuse verbaut – das Design der klassischen Reportagekamera wird also durchgezogen. Sensationell ist der Hybrid-Sucher, der analog oder digital funktioniert, je nachdem, wie man den entsprechenden Schalter legt. In der digitalen Einstellung sieht man das Bild präzis so, wie es der Sensor aufnimmt (mit Tiefenschärfe etc.), im optischen Sucher schaut man einfach durch ein Glas, die Bildinfos werden zusätzlich eingeblendet. Superpraktisch.

Neu sitzt ein grosser APS-C-Sensor drin, den man sonst in Spiegelreflexkameras findet; und statt mit 12 löst er neu mit 16 Megapixeln auf. Verbessert wurde die Geschwindigkeit des Autofokus: Er stellt deutlich schneller scharf als das Vorgängermodell. Das bestätigt ein Test der Website Digitalkamera.de: Während die X100 noch 0,69 Sekunden für Fokussierung von unendlich auf zwei Meter benötigte, sind es bei der X100S im Durchschnitt nur noch 0,44 Sekunden.

Und die Bildqualität? Die Kamera erreicht Spitzenresultate und legt im Vergleich zur 100x zu. Auch das Bildrauschen hat abgenommen, obwohl höher aufgelöst wird. Digitalkamera.de bemängelt die Abnahme der Auflösung bei offener Blende und gegen den Rand hin, was uns indes nicht störend aufgefallen ist. Und sicher: Zum Filmen gibt es geeignetere Kameras als die 1500 Franken teure X100S (Etui 180 Franken).

Mit 700 Franken einiges günstiger ist die nicht minder gefällige, kleinere Schwester X20. Sie ist kompakter, löst mit 12 MP auf, hat einen 2/3-Sensor, einen – welch grosses Plus! – optischen Sucher und ein lichtstarkes, manuelles Zoom-Objektiv von 28-112 mm. Sie kommt in Schwarz oder Silber/Schwarz daher und macht für eine Kompaktkamera überdurchschnittlich gute Bilder.