Ausserirdische in der Stube
Die ungewöhnliche Anordnung des Hochtöners bei der Philips MCD900 sorgt für herausragende Musikqualität
von Simone Luchetta
Philips verspricht mit der neuen Hi-Fi-Kompaktanlage MCD900 «eine Offenbarung für jeden, der Musik mit allen vom Künstler beabsichtigten Details des Originals geniessen möchte». Möglich mache dies ein neuartiges Lautsprechersystem namens Soundsphere. Das Besondere daran ist die Anordnung der Hoch- und Tieftöner, die zu einem ausnehmend authentischen, natürlichen Klangerlebnis führen soll: Der Hochtöner befindet sich nicht im Innern des Gehäuses, sondern steht wie eine Art Fühler eines Ausserirdischen an der Oberseite der Box ab. So strahlt der Klang laut Hersteller in alle Richtungen und wirkt dadurch tiefer und weiter. Das sieht nicht gerade Designpreis-verdächtig aus, aber tönt wirklich brillant: Die beiden Lautsprecher schaffen den Eindruck eines Livekonzerts im Wohnzimmer.
Das fernbedienbare Gerät lässt sich auch an den TV anschliessen und als DVD-Spieler einsetzen - die Stube wird auch akustisch zum Heimkino; Bluray-Discs können leider nicht abgespielt werden. Ebenso kann man den Ton von Fernsehprogrammen über die beiden Lautsprecher ausgeben. Wer aber Musik vom PC drahtlos über das Heimnetz abspielen will, muss zum Modell MCi900 greifen, mit Streaming-Funktion und einer 160 GB-Festplatte. Kostenpunkt 1700 Franken; ohne Streaming 1300 Franken. Ausschalten lässt sich die Anlage nur über den Netzstecker. Ganz neu ist das Soundsphere-System jedoch nicht, auch wenn Philips den Anschein erweckt. Seit Jahren baut der Tüftler Walter Schupbach in der Westschweiz seine Stereolithen, Boxen, die Töne stereo abstrahlen - Hochtöner obenauf.