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Who the Hell is Huawei?

Kennen Sie Huawei? – «Hua-was?», werden Sie denken und vielleicht einen Verschreiber bei «Hawaii» vermuten. Schon in einem Jahr werden Sie den Begriff so selbstverständlich verorten wie Samsung oder HTC. Huawei ist ein chinesischer Netzausrüster, der diese Woche in Zürich sein erstes Smartphone für den europäischen Markt, das Ascend P1, vorstellte. Das High-End-Handy wird ab Mitte Monat erhältlich sein, für 1 Franken bei Sunrise. Damit zeigt der chinesische Riese in der Schweiz erstmals sein Gesicht. Bereits seit 2008 hat Huawei einen Ableger in Liebefeld BE mit heute über 80 Leuten, die erfolgreich die Netze von Swisscom und Co. bestellen. Weltweit zählt der 32-Milliarden-Konzern in 140 Ländern über 140 000 Angestellte und fertigt auch (No-Name-) Router, Modems, USB-Sticks oder Tablets.

Doch die Skepsis im Westen ist gross. Man sagt dem Konzern Nähe zu Staat und Armee nach. Die Regierungen befürchten, Huawei präpariere die gebauten Netze so, dass die Chinesen sie abhören können. Deshalb wurde Huawei in Australien beim Bau eines nationalen Netzes ausgeschlossen. Kommt dazu, dass Huawei-Router kürzlich auf der Hacker-Konferenz Defcon in L. A. ein denkbar schlechtes Zeugnis in Sachen Sicherheit erhielten. Solch negative Schlagzeilen kommen westlichen Konkurrenten wie Cisco gelegen, wie der «Economist» («Who s afraid of Huawei?») richtig bemerkt. Denn die Angst geht um. Eben hat Huawei erstmals Schwedens Ericsson als Nummer 1 der Netzausrüster überholt.

Ein Ausschluss von Huawei aus dem Netzbau ist keine Sicherheitsgarantie. Denn wo lässt die ganze Branche ihre Hardware fertigen? In China. Die Konsumenten dürfen sich jedenfalls auf mehr Wettbewerb in einem Markt freuen, der je länger, je mehr von Samsung und Apple bestimmt wird. Man sagt übrigens «Wha-We-i» (wie hier: http://soz.li/l9IY).